Zentralasiatischer Owtscharka „Bernd“
Rüde, intakt, geb. 18.02.2018, eingestuft als Gefahrenhund – Wesenstest bestanden
Bernd kam zu uns, da er einen anderen Hund gebissen hatte. Dem zufolge ist er aktuell als „gefährlich“ eingestuft – was bei ihm aber partout nicht zutrifft, wenn man nicht gerade ein pubertierender Rüde ist.
Der Owtscharka ist ein Herdenschutzhund, der eigenständig arbeiten sollte. Hier zu Lande sind beide Eigenschaften eher negativ belegt, denn wer braucht noch einen Hund, der aufpasst und das in Eigenregie?
Anfänglich konnten wir elementare erzieherische Defizite erkennen. So waren Nein, Halt und Stop für ihn nur leere Worthülsen, denen er keine Bedeutung schenkte.
Wir haben bei ihm das erzieherische „1×1“ noch mal intensiviert. Er ist bedingt leinenführig, kennt seinen Maulkorb, kann vom Futter weggeschickt werden und hört auf zu bellen, wenn man es ihm sagt. Da er „eingestuft“ ist, kommt der Rückruf nur auf unserem eingezäunten Gelände zur Geltung – hier kommt er zuverlässig, wenn nicht gerade fremde Menschen, oder Hunde „am Zaun stehen“.
Rassetypisch hat er nicht den Anspruch „Everybodys Darling“ zu sein. Generell ist er bei fremden Rüden eher skeptisch bis unzugänglich, was auch beherzigt werden sollte, denn für Experimente ist er halt eine Nummer zu groß geraten. Mit Hündinnen (intakt oder kastriert) hat er wenig bis gar keine Probleme.
Er ist für seine Menschen ein verlässlicher Weggefährte, der (für einen Herdenschützer) recht kooperationsbereit ist, was sich evtl. noch mit der Reifung des Tieres abschwächt.
Kuscheln, gemeinsame Erlebnisse und gemeinsame Aufgaben liebt er und man muss nicht großartig mit der Keksdose klappern, damit man seine Aufmerksamkeit erhält.
Wir suchen für Bernd erwachsene Personen, die im Optimalfall bereits Herdenschutzerfahrung haben. Auch wenn er wie ein kleiner Bär aussieht, so ist er kein Kuscheltier, sondern ein „Schutz- und Wachmann“, der seine Arbeit ernst nimmt.
Ein eingezäuntes Grundstück, auf dem er nachts patrollieren und tagsüber mit seinen Leuten Zeit verbringen kann, wären ein Hauptgewinn für ihn. Seinem Alter entsprechend ist er noch schnell zu beeindrucken, was sich aber im nächsten Jahr höchstwahrscheinlich ändern wird, weil er (wie gesagt) ein ernsthafter Wachmann sein möchte.
Wie das Gros der Herdenschützer verbellt er lieber, bevor er handelt, was für sein neues Heim bedeutet, dass er dieses auch auf seinem Grundstück tun wird. Man kann mit ihm aber darüber „reden“, wann Schluss ist.
Vom Typen her hat es mir der große, sanfte Kerl echt angetan. Er ist wie eine goldene Medaille, die zwei Seiten hat. Auf der einen Seite der Schmusetyp, der mit einem durch „dick und dünn“ gehen will (und würde) – auf der anderen Seite der Hausmeister-Krause-Typ, der die Hofordnung ganz groß schreibt und die Einhaltung dieser durchsetzen will, würde und könnte. Ein äußerst sympathischer Charakter, beidem es schwer fällt, ihn nicht zu mögen.
Wer Interesse hat oder den großen, kuscheligen „Hausmeister“ im Teenie-Alter mal kennen lernen möchte, der meldet sich bitte unter info@hundeschule-mittelholstein.de oder ruft einfach Melek an (0172/9010734).